"Sehr geehrter Herr Vorsitzender des Komitees der Bühnenkünstler-Vereinigung.
In Kürze findet Ihr jährlicher Ball statt. Ich erlaube mir hiermit, Sie um die Gunst zu bitten, diese Tanzveranstaltung kostenlos leiten zu dürfen.
Als führender Kornettist der Musik S.M. des Kaisers und Dirigent des Kurorchesters von Baden-Baden, wodurch mir das brillanteste und vielfältigste Repertoire an Tanzmusik zur Verfügung steht, glaube ich, einige Rechte auf diese Gunst zu haben und biete Ihnen alle wünschenswerten Garantien.
In der Hoffnung, dass Sie mir dieses Zeichen der Wertschätzung und des Wohlwollens, dem ich mein größtes Vertrauen schenke, gewähren werden, habe ich die Ehre, Ihnen mit tiefstem Respekt zu begegnen.
Ihr ergebenster Diener
J.B. Arban
80 rue de Clichy" *

"Mein lieber Präsident,
es war mir nicht möglich, früher auf Ihren freundlichen Brief zu antworten, da ich vorab die Erlaubnis meines Direktors einholen musste, diese Reise anzutreten.
Nun, da ich mir seiner Zustimmung sicher bin, möchte ich mich bei Ihnen bedanken, dass Sie an mich für das Dirigieren Ihres Festivals gedacht haben.
Ich werde zwei Mal spielen:
1° den Karneval von Venedig
2° ein Capriccio mit Variationen
Ich werde ein schönes Programm zusammenstellen, welches ohne mich geprobt werden muss, da ich erst am Tag des Konzerts anreisen werde. Ich zähle im Übrigen auf die Hilfe meines Freundes Waltenfeld, um beruhigt bleiben zu können, was den Ablauf betrifft.
Wir werden die bekannte Ouvertüre von Auber spielen, welche für die Eröffnung der Ausstellung in London komponiert wurde. Dazu neue Tänze und die Fantasie der Hugenotten, die bereits vergangenes Jahr in Nantes aufgeführt wurden.
Schließlich beabsichtige ich, Ihnen ein auserlesenes Programm zusammenzustellen. Sobald wir uns über alles geeinigt haben, werde ich Ihnen die Musik zuschicken, damit Sie die Zeit haben, diese ausreichend proben zu lassen.
Kommen wir nun zur Höhe des Honorars. Für das Konzert bitte ich Sie um die Summe von 700 Francs, meine Reisekosten sind darin inbegriffen.
Um die Verspätung durch den Austausch von Briefen zu vermeiden, schicke ich Ihnen die unveränderliche Zahl meiner Darbietungen.
In Erwartung der Ehre Ihrer Rückmeldung und der Vorfreude, Sie wieder zu sehen, gestatten Sie mir bitte den Ausdruck meiner freundlichsten Grüße.
J.B. Arban"

Als Drittes ein vorgedrucktes Blatt ohne konkretes Datum mit der Bitte um Weiterleitung an den Chefredakteur, um die beiliegende Werbung zu veröffentlichen.
Es trägt nur seine Unterschrift. Die Datumseintragung und Versendung überlies J.B. Arban wohl anderen.
Das Schreiben selbst stammt aus den frühen 1870er Jahren, als J.B. Arban die Leitung des Theaters Frascati mit seinem Orchester inne hatte.

Diese drei Dokumente, die einen Zeitraum von ca. 20 Jahre umspannen, verdeutlichen einmal mehr den beständigen Drang von
Jean-Baptiste Arban nach gebührender Wahrnehmung und Anerkennung.
Diesen Weg hat er wahrscheinlich bis zum letzten Atemzug nicht verlassen.
Sein Erfolg gab ihm Recht.
* eigene Übersetzung