Gab es eine Verbindung zwischen Jean-Baptiste Arban und dem Instrumentenbauer François Sudre?

Ja, es gab eine.

Es ist nur nicht bekannt, wie ausgeprägt sie war. Die Verständigung oder gar Zusammenarbeit verrät sich insbesondere bei Instrumenten mit kompensierenden Ventilen (nach dem patentierten System Daniel) durch die Plaketten-Aufschrift ARBAN COMPENSATEUR an der Überbrückungsschleife zwischen dem 1. und 3. Ventil. Es handelt sich um eine relativ kurze Zeit, da die Aufschrift ARBAN COMPENSATEUR ausschließlich bei Instrumenten mit niedrigen Seriennummern vorkommt.

Beispielhaft nachweisbar bei einem Saxhorn SN 91 (Auktion, 12. April 2024 bei Vichy-Enchères in Frankreich, Lot-Nr. 878) und einem Cornet SN 308 (Musical Instruments Museums Edinburgh, Accession Number 2923).

Bei späteren Instrumenten mit vierstelligen Seriennummern wurde grundsätzlich nur noch die Aufschrift COMPENSATEUR verwendet.

Im „Real-Lexikon der Musikinstrumente“ von 1913 spricht Dr. Curt Sachs bei der Namenszuweisung - ARBAN COMPENSATEUR - von einer Bezeichnung „zu Ehren des Kornettvirtuosen J.-B. Arban“.

Das allein ist nur ein Teil des Blickwinkels, denn die Ehrbarkeit war bei späteren Instrumenten nicht verschwunden. Zumindest nicht für die Musikwelt.

Warum F. Sudre den Namen ARBAN nicht mehr nutzte, bleibt nicht nur deshalb spekulativ.

In einem F. Sudre-Katalog des Jahres 1888 wurde J.B. Arban (also noch zu seinen Lebzeiten) zur Bewerbung eines Cornet-Modells als prominenter Künstler referenziert. In späteren Katalogen ist der Name Arban auch dort nicht mehr zu finden, obwohl das Modell (CORNET, monté forme anglaise ou pavillon détaché) weiterhin angeboten wurde und J.B. Arban nach seinem Ableben eine bekannte Größe blieb.


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